Der Tod gehört zum Leben
Um Allerheiligen stellen sich viele Eltern die Frage: Wie sollen wir umgehen mit dem Tod? Sollen wir den, vielleicht noch aus der eigenen Kindheit gewohnten, Gang zum Friedhof unternehmen - oder nicht? Seit wenigen Jahren laden auch die Herbstferien ein, die Zeit um den Feiertag mit anderem Programm zu füllen. Andererseits birgt es auch eine eigene Qualität, Kindern die Erfahrung zuzugestehen, sich mit Themen wie Tod und Endlichkeit auseinanderzusetzen.
Ich persönlich lege Ihnen ans Herz - machen Sie doch den herbstlichen Gräberbesuch zur Ruhestätte Ihrer Ahnen zu einem Familienausflug. Nehmen Sie Ihre Kinder mit. Sie werden schauen, mit welchem Eifer Ihre Sprösslinge das Grab der verstorbenen Verwandten säubern und schmücken, wenn Sie ihnen die Gestaltung überlassen. Hemmen Sie nicht den Reichtum der kindlichen Phantasie. Sie werden sehen, mit wie viel Liebe die kleinen Buben und Mädchen das Grab von Opa schmücken und mit einem gemeinsamen Gebet ergänzen. Eine Aufgabe, auf die sie sich auch beim nächsten Friedhofsbesuch freuen.
Mama, was ist unendlich?
In vielen Glaubensrichtungen sind Endlichkeit und Unendlichkeit untrennbar miteinander verbunden. Gegenüber der Endlichkeit des Körpers steht die Unendlichkeit der Seele. Doch wie erklärt man einem kleinen Kind den großen, für viele von uns unfssbaren Begriff der Unendlichkeit? Meine Oma konnte es. Als ich ihr einmal die Frage nach der Unendlichkeit des Alls, nach der Ewigkeit stellte, nahm sie mich in ihre Arme, drückte meinen Kopf an ihr Herz und fragte: "Spürst du was?" Ich spürte Wärme, Geborgenheit, die Nähe ihres Körpers und ihrer Seele. Auf mein "Ja" sagte sie: "Das ist die Liebe. Und die Liebe, mein Kind, hört nie auf. Sie ist unendlich wie das Weltall."
Von unserer Bloggerin Monika Berthold-Wolfschütz, Oma von Beruf
Kinder und der Tod: Trauerbegleitungen für Kinder und Jugendliche, die ihnen nahestehende Menschen durch den Tod verloren haben, bieten z.B. der österreichweit tätige Verein Rainbows oder (spezialisierte) Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen.