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Bonding nach der Geburt

DI, 15.02.2022

Mit Bonding ist der Aufbau der emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kind gemeint. Dieser Prozess beginnt bereits während der Schwangerschaft, denn schon ab der 23. Schwangerschaftswoche kann das Ungeborene die Stimme der Mutter hören, weshalb diese auch nach der Geburt bereits vertraut für das Neugeborene ist und eine beruhigende Wirkung auf dieses hat.

Nach der Geburt wird das nackte Neugeborene der Mutter auf die Brust gelegt (dies ist auch bei einem Kaiserschnitt möglich) und der intensive Bonding- und Kennenlernprozess zwischen Mutter und Kind beginnt. Sie können sich Haut an Haut spüren, gegenseitig riechen, das Baby hört den mütterlichen Herzschlag und die beruhigende Stimme. Dann ist es auch so weit, dass das Neugeborene zum ersten Mal an der Brust saugt und die sehr nährstoffreiche Vormilch (das sogenannte Kolostrum) trinkt.

Diese ersten ein bis zwei Stunden des Bondings sind eine sehr sensible Phase im Beziehungsaufbau zwischen Eltern und Kind. Falls die Umstände unter der Geburt es nicht zugelassen haben (z.B. bei einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose), dass ein Bonding direkt nach der Geburt stattfindet, kann dies bei einem Re-Bonding nachgeholt werden. Wichtig ist der direkte Hautkontakt und dass sich bewusst Zeit genommen wird für diesen intimen gemeinsamen Moment. Dafür eignet sich eine ruhige Umgebung, das Licht kann gedimmt werden, Mutter und Kind können sich zum Beispiel gemeinsam nach dem Baden in das Bett kuscheln. Dabei wird Oxytocin ausgeschüttet, das die Beziehung stärkt und Stress senkt.

Verfasst von Magdalena Altenburger, Bloggerin und angehende Hebamme

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